Erstmals seit Juli 2022 schwächte sich die Inflation wieder leicht ab. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im November um 10%, was 0,4% weniger als im Oktober ist. Diese Zahlen teile das Statistische Bundesamt nach ersten Schätzungen mit. Angeschoben wird die Inflation weiterhin von den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen.
Keine Entspannung der Lage in Sicht
Trotz der aktuell abgeschwächten Inflation sehen Volkswirte keine langfristige Entspannung der Lage. Ein deutlicher Rückgang der Inflation ist erst im Frühjahr 2023 zu erwarten. Denn erst dann greifen die Gas- und Strompreisbremsen und der Inflationsbeitrag des Öls würde nachlassen. Auch EZB-Präsidentin Lagarde vermutet, dass der Höhepunkt der Inflation noch vor uns liegt. So seien Risiken für eine weiter steigende Inflation weiterhin vorhanden.
Weitere Zinsschritte in Aussicht
Aktuell ist weiterhin unklar, ob die EZB in ihrer nächsten Sitzung Mitte Dezember den Leitzins um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird. Man werde datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung entscheiden, erklärte Lagarde. Außerdem fordert sie die Finanzpolitik auf, den Inflationsdruck nicht weiter zu verstärken. „Die fiskalische Unterstützung sollte daher gezielt, maßgeschneidert und befristet sein.“
Die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank findet am 15. Dezember statt. Lagarde fordert zudem eine zielgerichtete Unterstützung für bedürftige Haushalte sowie Anreize zum Energiesparen. Die Politik soll eine Entschlossenheit zeigen, hohe Staatsverschuldungen schrittweise zu senken.





