So manchem Anleger hat es beim Blick auf den DAX zuletzt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Seit über einem Monat geht es für den deutschen Leitindex bergauf. Dabei konnte er eine Distanz von rund 2.000 Punkten überwinden und notiert nun bei etwa 14.200 Punkten.

Mit jedem weiteren Anstieg beim DAX kam neben einem Aufatmen am Markt jedoch auch die Frage auf, wie weit es für den deutschen Leitindex jetzt noch nach oben gehen kann.

DAX gerät ins Stocken

Am Mittwoch war es dann erstmal vorbei mit dem dauerhaften Aufwind. Am Vortag wurde in Polen ein Raketeneinschlag gemeldet, bei dem 2 polnische Staatsbürger getötet wurden. In Anbetracht des Ukraine-Krieges sorgte die Nachricht an den Börsen für Verunsicherung und ließ den DAX am Mittwoch dann leicht gen Süden drehen.

Belastend hinzu kam außerdem eine Wortmeldung von EZB-Vizechef Luis de Guindos, der die Finanzstabilität in der EU in Gefahr sieht: "Die Menschen und die Unternehmen spüren bereits die Auswirkungen der steigenden Inflation und der Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit. Unserer Einschätzung nach haben die Risiken für die Finanzstabilität zugenommen, und eine technische Rezession im Euroraum ist wahrscheinlicher geworden."

Da auch positive Vorgaben aus den USA ausblieben, ließen zur Wochenmitte die positiven Nachrichten deutlich nach und machten einer eher durchmischten Marktstimmung Platz. Vorerst scheint also der Weg bergauf beim DAX beendet worden zu sein. Marktbeobachter betrachten diese Entwicklung jedoch vor allem als Phase der Gewinnmitnahme, in der Anleger ihre Gewinne realisieren. Es ist also durchaus möglich, dass es für den DAX wieder gen Norden gehen kann, wenn ein starker Kursrückgang ausbleibt.