Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé arbeitet weiter an seinen Wachstumszielen. Im Vordergrund steht, die Profitabilität und Rentabilität zu steigern, nachdem die Inflation auch dem Weltkonzern zu schaffen macht. Doch ein Teil der bisherigen Strategie steht derzeitig auf dem Prüfstand: Das vor nicht einmal zwei Jahren erworbene Medikament Palforzia, welches gegen Erdnussallergien wirken soll. 

In den letzten sechs Jahren wurden rund 20% des Umsatzes ausgetauscht. Unter diesen Maßnahmen lief auch die Übernahme von Palforzia. Doch nun gab der Nahrungsmittelkonzern bekannt, dass die Übernahme eine Fehleinschätzung war. Im Jahr 2020 fand diese für rund 2,6 Milliarden US-Dollar statt. Das Medikament hätte mehr als 1 Milliarde US-Dollar Umsatz einbringen können und war in den USA bereits zugelassen.

Die Corona-Pandemie machte dem Absatz des Arzneimittels, welches die Schwere und Häufigkeit von Allergieanfällen verringern kann, einen Strich durch die Rechnung. Doch was wirklich ausschlaggebend für die Entscheidung von Nestlé war, war die niedrige Nachfrage nach dem Präparat. Diese Faktoren in Verbindung mit den hohen Kosten durch die Testphasen von Palforzia sind ausschlaggebend dafür, dass der Konzern das Mittel nun nicht mehr in seiner Unternehmensstrategie sieht.

Zur Verkündung des eventuellen Endes mit der Arbeit an Palforzia setzte der Konzern neue Mittelfristziele und hob für das laufende Jahr die Prognose zum Umsatzwachstum geringfügig an. Die neuen Ziele seien Experten zufolge konkreter und liegen weit über der Konsensschätzung. Wie sich jedoch das Ende der Forschungen am Erdnussallergie-Medikament auswirken und ob Nestlé diesen Bereich zum Verkauf anbieten wird, steht noch nicht fest. Das Wachstum des Konzerns auszuweiten, sei jedoch im Moment das oberste Ziel von Nestlé.