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Linde kehrt Frankfurter Börse den Rücken

27.10.2022 12:30
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Der Gas-Riese Linde möchte sich von der Frankfurter Börse lösen. In Zukunft wird das Unternehmen nur noch an der New Yorker Börse gehandelt werden. Für den DAX bedeutet das den Verlust seines stärksten Titels.

Bisher war Linde sowohl an der Börse in Frankfurt als auch in New York notiert. Nun hat das Unternehmen angekündigt, nur noch an der Börse in New York vertreten sein zu wollen. Um zu verstehen, wieso Linde überhaupt an 2 Orten gleichzeitig notiert ist, lohnt sich ein Blick auf die Geschichte des Unternehmens. Im Jahr 2018 fusionierte das ursprünglich deutsche Unternehmen Linde AG mit der US-amerikanischen Konkurrenz Praxair. Seitdem hat das Unternehmen seinen Sitz in Irland und ist durch die Fusion an den Börsen in Frankfurt und New York handelbar.

 

Aus der Sicht von Linde soll damit nun Schluss sein. Das Management des Unternehmens sei laut Angaben von Vorstandchef Sanjiv Lamba der Meinung, dass sich die doppelte Börsennotierung schlecht auf die Bewertung des Unternehmens auswirken würde. Da in New York der Großteil des Börsenhandels von Linde ablaufe, sei es daher nötig, sich von der Frankfurter Börse zu trennen. Noch ist aber das letzte Wort nicht gesprochen, denn nun können die Aktionäre über das Vorhaben von Linde entscheiden. Stimmen 75% der Linde-Aktionäre für den Rückzug aus Frankfurt, soll dies im März 2023 umgesetzt werden.

 

Klar ist bisher nur, dass für den DAX der Austritt von Linde einen herben Verlust bedeuten würde. Das Unternehmen zählt für den deutschen Leitindex mit einem Börsenwert von 145 Milliarden Euro zu den wertvollsten Titeln. Anleger an der Frankfurter Börse müssten jedoch im Falle des Rückzugs von Linde nicht den ersatzlosen Verlust ihrer Linde-Aktien befürchten. Wenn die Pläne von Linde wirklich umgesetzt werden, soll eine neue Holdinggesellschaft gegründet werden, von welcher die Anleger dann die jeweiligen Aktien erhalten würden.

 

Letztendlich bleibt nun abzuwarten, ob die Aktionäre den Vorgaben des Linde-Managements folgen werden.

 

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