Anleger, die russische Wertpapiere in ihren Depots haben, müssen sich bereits seit Kriegsbeginn in der Ukraine auf Probleme einstellen. Sowohl die Sanktionen gegen Russland als auch neue Einschränkungen für den Handel an der Börse, bereiten Investoren gegenwärtig Kopfzerbrechen. Um weiterhin an ausländischen Märkten agieren zu können, benötigen russische Unternehmen eine Sondergenehmigung. Diese wurde Gazprom jedoch nicht erteilt. Informationen für Anleger, wie es nun weitergehen könnte, bleiben aus. Gazprom-Chef Alexei Miller sprach lediglich Drohungen gegen Europa aus, anstatt Informationen für Anleger weiterzugeben.
Gazprom unter Druck
Europa muss laut Miller mit einem völligen Lieferstopp von Gas rechnen, sollte es zu einem Preisdeckel kommen. Jedoch werde sich Europa von diesen Drohungen sicherlich wenig beeindrucken lassen. Die Menge der Gaslieferungen aus Russland sei ohnehin bereits gering. Die Unternehmenszahlen sprechen außerdem nicht dafür, dass Gazprom schnell andere Abnehmer finden würde. Der Export ist im laufenden Jahr bereits massiv zurückgegangen. Das spiegelte sich auch in den Quartalszahlen wider. Die Aktie des Konzerns war bereits schwer unter Druck geraten und die aktuellen Entwicklungen sprechen nicht für eine baldige Erholungsphase.
Gaspreis erstmals wieder unter 100 Euro
Die Preise für Erdgas sanken seit Juni erstmals wieder unter die 100-Euro-Marke. Im August erreichte der Preis für Erdgas einen neuen Preisrekord: 346 Euro pro Megawattstunde. Doch seither bewegt sich der Preis wieder nach unten. Grund hierfür ist die abklingende Furcht vor Engpässen im Winter, da die Gasspeicher von Deutschland aktuell zu 97 Prozent gefüllt sind. Zudem ist die Wettervorhersage bis Anfang November besser als erwartet. Zusätzlich signalisieren die EU-Energieminister staatliche Eingriffe in die Energiemärkte, was sich ebenfalls dämpfend auf die Preise auswirken dürfte.





